Ich habe es als Kind geliebt und ich liebe es noch immer.
In der Küche riecht es nach Kaffee und ich spüre mein Lächeln, weil ich daran denke.
Als Sarah, meine Tochter, klein war, konnte ich heimlich meine Leidenschaft mit ihr gemeinsam teilen. Alle, die uns beobachteten, fanden es süß, wie wir zusammen dem Himmel entgegen flogen. Unser Kreischen und Lachen berührte die Wolken und flog als selig machender Glücksstaub auf uns nieder.
Diese Woche habe ich es wieder getan, ohne mein kleines Mädchen an der Seite.
Kinder hielten inne in ihrem Spiel, Mütter beobachteten mich argwöhnisch, liebende Papas verstummten im Gespräch mit ihrem Nachwuchs und besorgte Großeltern schwankten zwischen Belustigung und Unverständnis.
Ich habe sie alle ignoriert.
Konrad ließ meine Hand los, als er meinem Blick gefolgt war, und schaute mir zu, wie so oft. Ich setzte mich auf einen freien Platz und begann ganz langsam zu schwingen, vor und zurück, vor und zurück, höher und höher und höher, den ziehenden Wolken entgegen.
Meine Augen hatte ich geschlossen. Ich spürte die Bewegung der Luft, die warmen Sonnenstrahlen und den kühlen Schatten.
Ein leises Quietschen holte mich von meinem Himmelsflug zurück. Ich blinzelte und sah durch meine schmalen Augenlider Konrad, wie er jetzt auch selbstvergessend auf dem Kinderspielplatz schaukelte.
Sieh mal an, dachte ich: Mein großes Kind.
Der Wind traf ihn von vorn und dann den Rücken, von vorn und von hinten.
Ich höre noch immer unser kindliches Kreischen und spüre wieder den Glücksstaub auf uns niederrieseln.
Womit holst Du Dir heute ein kindliches Glücksgefühl zurück?
Ich wünsche Dir gute Gedanken in einer bunten Zeit.