Er liebt sie, sie liebt einen anderen und am Ende kommt es ganz anders……

 

Hundert mal gelesen und als weltfremden (schönen) Kitsch in Liebesromanen abgetan. Und dann sitze ich meiner Freundin Conny gegenüber und aus der Geschichte wird Realität. Eine Steilvorlage für ein Gedicht.

Ganz anders Du

Er
wollte mich für sein Leben,
während ein anderer
durch meine Träume ging,
der mich genommen hätte und
das Brandmahl der Vergänglichkeit gesetzt.

Du
hast mich eingepackt wie ein Geschenk,
das Verfallsdatum der Jugend
mit einem Glitzersticker überklebt und
jedem Widerstand entgegen
Spuren für unsere Zukunft gelegt.

Meine liebe Freundin…

Du hast recht, ich habe in den letzten Wochen nichts auf meine Homepage gestellt.
Was mich freut ist, dass Du es vermisst hast. Du liest, was ich schreibe, meine Gedanken, Ideen und Emotionen, die ich sende. Das fühlt sich gut an.
Wenn ich meine Homepage aktualisiere, hatte ich Muse, um nach Worten zu suchen, die Welt, wie ich sie wahrnehme, in Gedichten zu zeichnen.
Gerade vom Darß zurück, will ich Dich nicht länger auf die Folter spannen. Ließ selbst…

Ahrenshoop

Ich werfe mich
den Schaumkronen der Wellen
entgegen
und breite die Arme aus,
um das tosende Leben
zu  empfangen.

Der Schrei der Möwen,
zum Gesang der Zeit geworden,
kreist über den Wasserfluten,
die,
zur Kraftquelle aufgebäumt,
mein Tun herausfordern.

Karin Oeser
Mülheim, 25. Oktober 2017

 

Ist unser Leben Schicksal?

Gedanken von Conny, meiner Vertrauten
Ein Buch, das ich nicht gelesen habe, gab mir den Impuls das Gedicht „Ihre Entscheidung“ zu schreiben.
Wie soll das gehen, wirst du dich fragen. Ganz einfach. Da gibt es das Cover mit einer Kurzbeschreibung, den Anfang und das Ende von einem Roman. Und dann bin ich ganz meine Mutter, die genau in dieser Reihenfolge Neugier auf ein Buch aufbaut, dass sie dann, wenn diese drei Anker ihr zusagen, von vorne beginnt zu lesen.
Ich kann mich an die ersten Jahre mit Konrad erinnern, der über diese Methode erschüttert war und mir die letzten Seiten in Büchern verklebte. Dass die Spannung bleibt, wie er sagte.
Vor mir liegt der Roman von Bodo Kirchhoff „Die Liebe in groben Zügen“. Er hat die ersten Hürten, Cover, Anfang und Ende vom Buch, genommen. Er wurde zu meiner Urlaubs-Leselektüre auserkoren und als Initialzündung für ein Gedicht genutzt.

Schon in den ersten Seiten bewundere ich die poetische Sprache, die Liebe zum Formulieren.  Kirchhoff lässt in mir die Erkenntnis wachsen, dass jeder seine eigene Lebensgeschichte schreibt und das große Schicksal, dass uns ungewollt einfach widerfährt, wie wir manchmal glauben, doch durch uns selbst initiiert werden kann, in dem wir Tag für Tag unseren Weg gehen, in dem wir werden, wie wir sind und unsere Entscheidungen treffen. Ist das tröstlich oder erschreckend? Mal so, mal so. Oder?

Was den Roman und mein Gedicht verbinden, zerfließt für mich zu einem Tropfen Bedeutungslosigkeit. Auf mich wartet ein Lesevergnügen, dass mir im Vorfeld lyrische Gedanken zugeflüstert hat.

Womit hast du dein Leben beeinflusst?

Ich wünsche dir gute Gedanken in einer bewegten Zeit.

Anders als gedacht oder erhofft…

…zeigt sich bei mir oft der erste freie Tag nach einer fordernden Zeit, mein

 

 

Urlaubsbeginn

Die Müdigkeit verbündet
sich mit dem Tag,
der, träge dahinfließend,
mit Sehnsuchtsorten lockt,
in denen unbegrenzte Zeit
für mich deponiert ist,
Abenteuer warten,
die mein Körper
skrupellos
wider meinen Plänen
mit einer Schlafpause
ignoriert.

Karin Oeser, 1. August

 

Nur noch wenige Tage, dann…

werde ich wieder mit Roman Yusipey auf der Bühne im Kulturspielhaus SCALA in Wesel stehen.
Ein Akkordeonspieler und eine Lyrikerin, das sind wir.
In unserem Programm „Lyrik trifft Akkordeon – die Lesung der besonderen Art“ treffen seine musikalischen Interpretationen von Komponisten wie Gershwin, Vivaldi, Piazzolla oder Tschaikowski mit meinen Gedichten zusammen.

Wir sind neugierig auf die Reaktion des Publikums und freuen uns, am Muttertag, den 14. Mai viel Gefühl verschenken zu können.
Vielleicht sehen wir uns.

Lesung aus meinem Buch

Noch einen Augenblick
halte ich sie zurück,
die Worte,
die mich
gläsern werden lassen vor Dir,
in denen ich mein Innerstes offenbare,
wissend,
dass es mehr sein wird,
als Du ahnst,

hoffend,
dass Du Dich wiederfindest bei mir.