Selbstbetrachtung

Geht es Dir wie mir? Es gibt Tage in meinem Leben, an denen ich mir tief in meinem Inneren selbst begegne. So vielfältig wie die Auslöser sind, so unterschiedlich ist das, was ich wahrnehme.

Meine liebe Freundin, heute hast Du Geburtstag, einen runden. Die Reflexion der zurückliegenden Jahrzehnte wird unausweichlich.
Vielleicht findest Du Dich wieder in meinen Gedanken.

Selbstbetrachtung

Ich knüpfe meine Tage
wie Wolle aneinander,
lasse die Farben spielen,
die chaotisch
daher zu kommen scheinen,
um sich dann doch
in einer höheren Ordnung zu finden.

Ein roter Faden,
entlang meiner selbst, verbindet sie.

Vor mir liegt der Flickenteppich
meiner Zeit,
auf den ich mich fallen lasse,
voller Vertrauen,
dass er mich weich empfängt
und wärmt
und manchmal kratzt
wie das Leben,
das mich herausfordert,
wieder und wieder.

Karin Oeser

Was siehst Du, wenn Du Dein Spiegelbild betrachtest?

Ich wünsche Dir gute Gedanken in einer bewegten Zeit.

Das Wort des Jahres 2005…

… Bei unserem Schreibspiel zog ich das Wort des Jahres 2005: Bundeskanzlerin. Und schon stand die Herausforderung vor mir. Was sollte ich in einem Gedicht zu Angelika Merkel schreiben? 

Die Sakkos der Kanzlerin

Sie wirft das rote über sich,
das grüne vom Freitag ignorierend.
Wenn sie morgen gelb trägt,
ist die Farbe von gestern Vergangenheit.

Was bleibt, 
sind die Verlässlichkeit der Form
und ihr Traum,

der unter dem Stoff verborgen liegt.

Mit den Abschiedsworten auf den Lippen
und dem Wissen endlich frei zu sein,
wähle ich kariert und bunt,
Blumen und Tupfen
und tanze davon.

Und woran denkst Du? Ich wünsche Dir gute Gedanken in einer bewegten Zeit.

 

Ein kreatives Spiel für ein gutes Gefühl…

…manchmal fügen sich Erlebnisse und Erkenntnisse wie ein Puzzle zusammen. So las ich kürzlich, dass die Unterstützung durch andere und das Eingebunden sein in die Gemeinschaft, die Lebenserwartung am stärksten positiv beeinflusst.
Natürlich weiß ich nicht, wie lange ich leben werde, aber, dass die Gemeinschaft ein berauschendes, gutes Gefühl vermitteln kann, konnte ich gestern spüren.

Zusammen mit neun Autoren verlebte ich einen Tag auf engsten Raum. Wir veranstalteten ein Schreibspiel. Klaus, unser Schreibhäuptling reichte uns am Anfang einen Berg von Karten, aus dem jeder von uns eine ziehen sollte. „Das sind keine gewöhnlichen Postkarten“, sagte er, „sondern jede Karte steht für ein „Wort des Jahres“.“ Auf der einen Seite war das Wort grafisch in Szene gesetzt. Auf der Rückseite gab es schriftliche Hinweise, ohne das Wort direkt zu nennen. Das Rätselraten begann.
Nicht still, jeder für sich, nein laut und lustvoll wurden Ideen in den Raum geworfen. Die Karten wurden hochgehalten und weitergereicht und manchmal auch ausgetauscht. Ich sah Kopfschütteln und Schulterzucken, wenn keinem was einfallen wollte, und hörte auch meinen eigenen Freudenschrei, wenn der Tipp, der richtige war. Mein Wort aus dem Jahr 2005 wurde ganz unspektakulär durch Christian einfach so genannt: Bundeskanzlerin.  Bum. Ich war Baff. Ich hatte das Gefühl, dass Christian meine bewundernden Blicke durchaus genoss. Irgendwann gingen unsere Vorschläge zu den letzten drei Karten aus und wir schummelten. Wikipedia sei dank.
Als jeder sein Wort des Jahres kannte, begann sich der Raum in eine Feld der Fantasie zu verwandeln, auf dem Geschichten und Gedichte aus dem Kern des Wortes wuchsen.

Wir schrieben, diskutierten, aßen, schrieben und  wurden von unser aller Energie getragen. Am späten Nachmittag lasen wir uns unsere literarischen Werke vor. Wunderbar, wie viel Kreativität wir hörten. Die Gemeinschaft, ein tolles Gefühl. Ich habe es gespürt, ich kann mindestens 100 Jahre alt werden

Neugierig, was ich geschrieben habe? Morgen wirst du es wissen.

News zum Jahreswechsel…

… ich setze mich in mein Lieblingscafé, bekomme einen Latte Macchiato  nach einem kurzen Nicken zur Begrüßung von der Kellnerin gebracht und beginne zu Grübeln. Das neue Jahr begann vor sechs Tage. Was ist es wert, dass darüber berichtet werden sollte?

In meinem Kopf entsteht Madame K.. Dass sie selbst viel mit mir gemein hat, wundert mich nicht.

 

Was würdest du zum Start von 2019 sagen oder tun wollen?

Ich wünsche dir gute Gedanken in einer bewegten Zeit.

 

Ein Resümee mit Ausblick…

Jetzt also ist es wieder da, das Wort: Bilanz.
Die Verlust- und Haben-Seite aus dem Jahr 2017 wird aufgemacht.
Rückblickend sehe ich unzählige Leuchttürme: Eindrücke, emotionale Erfahrungen, Müdigkeit, Zweifel, Hoffnung, Abschied, Selbsterkenntnis, Liebe, Entscheidungen…

Und schon quillt aus den Erinnerungen die Frage hervor, wie es weitergeht. STOP.

Für mich heißt das Credo für 2018:
Ich will mir mehr Zeit geben, genießen zu können und das Leben nicht nur vorbeirauschen zu lassen. D.h., auf meine ganz persönlichen Gefühle und Wünsche verantwortungsvoll zu achten.

Und, erinnert mich daran, wenn ich es einmal vergesse oder zeigt mir, wo ich die Bremse finde.